"Ein Prosit der Gemütlichkeit" singt die Bürgermeisterin mit der Feuerwehr im Zelt - dazu spielt die
"Dicke Backe Attacke" auf der Bühne.

WEINBACH. Da ist ganz schön was los gewesen in Weinbach: 90 Jahre Feuerwehr Weinbach, 30 Jahre Jugendfeuerwehr und der Start in den farbenfrohen Herbst: Endlich konnte wieder einmal so richtig zusammen gefeiert werden.

Zum "Ersten Live-Oktoberfest" hat die Freiwillige Feuerwehr Weinbach am vergangenen Wochenende in das Festzelt auf dem Rathausplatz eingeladen. Und die Gelegenheit zur ausgelassenen Geselligkeit ließen sich die vielen Gäste nicht entgehen.

Von Beginn an, als am Samstag die "Dicke Backe Attacke" auf der Bühne stand, füllte sich der Saal, und bei bester Stimmung nahmen Bürgermeisterin Britta Löhr (parteilos) zusammen mit dem Feuerwehrvereinsvorsitzenden Sven Meißner und Jürgen Stahl vom Feuerwehrvorstand den Fassbieranstich vor. Sie füllten den ganzen Inhalt des ersten Bierfasses in Gläser, die danach als Freibier im Saal verteilt wurden. Die "Dicke Backe Attacke" spielt auf der Bühne

Anschließend wurde dann noch fröhlich bis spät in die Nacht hinein gefeiert. Der Sonntag startete mit einem Gottesdienst mit Pfarrerin Christine Lindemann, und anschließend spielten die Dornburg-Musikanten aus Wilsenroth zum Frühschoppen auf. Auch hier war die Stimmung wieder bestens.

WEILMÜNSTER. Weilmünster (mark). Die Sonne scheint, die Menschen belagern den Rathausplatz, die Stimmung ist ausgelassen: Mehr als 600 Zuhörer haben am Donnerstag den Musikern der "Dicke Backe Attacke" beim jüngsten Rathauskonzert in Weilmünster gelauscht.

"Die ,Dicke Backe Attacke' ist ein Publikumsmagnet", sagt Bürgermeister Mario Koschel (parteilos), "und Garant für gute Unterhaltung." Besucher kommen auch aus Nachbarkommunen.
Zum Konzert, das dieses Mal nicht nur eineinhalb, sondern um die zweieinhalb Stunden dauerte, gab es neben erfrischenden Getränken allerlei Leckereien, die Vereine aus dem Marktflecken den Besuchern kredenzten. Mario Koschel fügt an: "Besonders originell finde ich die original Thüringer Würstchen, die die Reservisten serviert haben." Den Bürgermeister freut auch, dass viele Besucher aus den Nachbarkommunen - zum Beispiel Brechen, Weyer und Grävenwiesbach - den Weg nach Weilmünster und zu den Rathauskonzerten finden.

"Es gibt eine Gruppe von etwa 20 Rentnern, die jeden Donnerstag mit ihren Wohnmobilen kommen", erzählt Koschel. "Sie kampieren hier, verbringen den Tag im Schwimmbad, abends sind sie beim Konzert, übernachten hier und am nächsten Tag reisen sie wieder ab."

Hoch oben vom Kirberg erklingt Blasmusik. Die Dicke Backe Attacke hat unter dem Motto #weilmünsterlauscht ein Open-Air-Konzert gegeben und sich über die große Resonanz gefreut.

Weilmünster. Sämtliche Auftritte sind vorerst abgesagt, auch gemeinsame Proben waren über viele Wochen hinweg untersagt. Wie alle Musikgruppen hat die Corona- Pandemie auch die Musiker der "Dicke Backe Attacke" (DBA) völlig unvorbereitet getroffen. Doch nach Wochen der Unsicherheit, in denen sie zur Untätigkeit verdammt waren, starten die zwölf Musiker wieder durch. Und "Dicke Backe Attacke" wäre nicht "Dicke Backe Attacke", würde sie nicht kreativ mit der Herausforderung umgehen. Unter dem Motto "Weilmünster lauscht" haben sie ihr Publikum mit einem Open-Air-Konzert überrascht.

Normalerweise starten die DBA-Musiker im April mit dem schon traditionellen Anblasen in die Saison. Doch die im Einhaus in Möttau geplante Veranstaltung fiel aus. "Für die nächsten Monate sind alle weiteren Konzerte abgesagt", erklärt Kai Philipps. Seit dem 8. Mai sind Proben mit einem entsprechendem Hygienekonzept möglich. Mitte Mai haben sich die DBA-Musiker dann erstmals getroffen, wie gewohnt im Firmengebäude des Bauunternehmens Jost im Gewerbegebiet von Weilmünster. "Glücklicherweise ist unser Probenraum riesig", sagt Kai Philipps. Sie konnten die Stühle in einem Abstand von zwei Metern aufstellen, in Blasrichtung seien sogar fünf bis sechs Meter Abstand möglich gewesen.

In den Wochen, in denen jeder nur alleine für sich hätte spielen können, habe die Motivation doch arg gelitten. Umso schöner sei es gewesen, endlich wieder

gemeinsam üben zu können. "Musikalisch war es nicht so der Hit, aber das Zusammengehörigkeitsgefühl war da. Das war viel wichtiger als alles andere", gesteht der DBA-Musiker, der unter anderem Posaune spielt.
Die Probe habe viel Spaß gemacht, auch wenn es lustig aussehe, wenn die Instrumente mit Tüchern verhüllt oder mit Frischhaltefolie umwickelt gewesen seien.

Doch nur Proben sind für die "Dicke Backe Attacke" auf Dauer zu wenig. Also entwickelten sie die Idee, ihre Musik öffentlich zu präsentieren. Als Veranstaltungsort wählten sie den hoch über Weilmünster gelegenen Kirberg. An der Mauer neben dem Turm konnten sich die Musiker mit dem nötigen Mindestabstand aufstellen. "Das Konzert konnten und wollten wir im Vorfeld nicht bewerben, um nicht Besucher auf den Kirberg zu locken", sagt Kai Philipps. Aber die Musiker sind gut vernetzt. Dank ihrer Kontakte in verschiedenen sozialen Medien verkündeten sie unmittelbar vor Konzertbeginn: "Heute um 17 Uhr Augen und Ohren auf '#weilmünsterlauscht'".