Weilmünster (hen). Mit dem Auftritt der "Dicke Backe Attacke" ist die sechswöchige Reihe der Rathauskonzerte in Weilmünster zu Ende gegangen. Nach mehr als zwei Stunden Konzert hielt es die Zuhörer nicht mehr auf ihren Sitzen.
Begeistert sangen und klatschten sie und zündeten sogar Wunderkerzen an.
Nachdem bereits in den vergangenen Wochen mehr als 500 Zuhörer zu den Rathauskonzerten kamen, setzte das Finale noch einen obendrauf.
Schätzungsweise 700 Menschen wollten sich das sechste und damit letzte Rathauskonzert der diesjährigen Saison nicht entgehen lassen und nutzten jedes Fleckchen auf dem Le-Cheylard-Platz vor dem Bürgerhaus.
Die aufgestellten Tische und Bänke reichten bei weitem nicht für alle, so dass auch Treppenstufen als Sitzgelegenheiten dienten. Auch aus dem Bürgerhaus wurden noch eilig Stühle herbeigeschleppt, und mancher Besucher hatte in weiser Voraussicht seinen eigenen Campingstuhl mitgebracht.
Vor den Getränkeständen standen dicht gedrängt auffallend viele jüngere Gäste, die zur Fangemeinde der Dicke Backe Attacke gehören. Der Abend spreche für sich, so das Resümee von Bürgermeister Manfred Heep (parteilos). Maßgeblichen Anteil am Erfolg hätten die Musikgruppen, die unentgeltlich einen Beitrag zum kulturellen Leben im Marktflecken geleistet hätten. Lob vom Rathauschef gab es auch für die ansässigen Gastronomen, den Obst- und Gartenbauverein Laubuseschbach, der ofenfrischen Brezeln und warmen Fleischkäse servierte, sowie die Fußballer aus Weilmünster und Laubuseschbach, die die Gäste mit Getränken versorgten. Sein Dank galt aber auch dem Publikum, das den Rathauskonzerten bei jedem Wetter die Treue gehalten habe. "Die Rathaus-Konzerte kommen wieder", kündigte Heep für das nächste Jahr an.
Von Walzer bis Polka reicht das Repertoire der "Dicke Backe Attacke" Doch dieser Abend gehörte den Musikern der Dicke Backe Attacke (DBA). Vom Walzer über die Polka bis hin zu Evergreens und Schlagern reicht ihr Repertoire. "Aber bitte mit Sahne" und "Stand by me" waren nur zwei von unzähligen Titeln, die das Publikum zu hören bekam.
Entertainer-Qualitäten bewies Schlagzeuger Oliver Schneider, der zwischen den einzelnen Beiträgen die Moderation übernommen hatte und mit seiner charmant-humorvollen Art die Lacher auf seiner Seite hatte.
Im weiteren Verlauf des Konzerts liefen die Musiker zur Höchstform auf, und als Sänger Gregor Büdenbender den eigenen DBA-Schlachtruf anstimmte, zündeten die Zuhörer sogar Wunderkerzen an. Die Musiker mischten sich unters Publikum. "Wollt ihr denn gar nicht mehr nach Hause gehen?", fragte Oliver Schneider. Es war bereits kurz nach 22 Uhr, als Kai Philipps seine Posaune gegen das Alphorn tauschte und für Gänsehautstimmung sorgte.
Kurz darauf setzten Dicke Backe mit "Sierra Madre" schließlich den Schlusspunkt. "Was sollen wir bloß nächsten Donnerstagabend machen?" fragte eine Konzertbesucherin ihre Sitznachbarin.
Weilburger Tageblatt vom 03. Mai 2012